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An spannenden Begegnungen fehlte es auf unserer Pilgerreise nicht. Rabbiner, junge arabische Christen, ein französischer Journalist, Strassenhändler oder ein syrisch- orthodoxer Mönch – durch ihr persönliches, konkretes Erzählen führten sie uns hinein in die kulturelle und religiöse Vielfalt dieses Landes. Eine Begegnung wird mir ganz besonders in Erinnerung bleiben. Das Treffen mit sechs melkitischen Schwestern nahe der Mauer in Bethlehem. Verschwitzt und müde durften wir uns in ihre wunderschön ausgemalte Kapelle setzen. Sie meinten Frieden werde erst dann möglich, wenn sich die Verantwortlichen der Religionen die Füsse waschen würden. Als Geste des Friedens wünschten sie dasselbe an uns zu tun. Der unangenehme Geruch der sich schnell ausbreitete und der Dreck hinderten die Schwestern nicht daran, ihrem liebevollen Dienst nachzugehen. Als ich Mère Marie zuschaute, war ich tief berührt. Voller Freude und Hingabe wendete sie sich uns zu, sie, die über 80 ist und kaum mehr gehen kann und die sich festhalten musste, um die unglaubliche Anstrengung zu unternehmen, auf den Boden zu knien und unsere Füsse zu waschen. Einfach so, ganz unverdient durften wir das erleben. "Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt." (Joh 13.35) Die melkitischen Schwestern haben das ernst genommen. Magdalena
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